Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum trauert um Dr. Klaus Herrmann


nach langer, schwerer Krankheit verstarb am 19. Dezember 2022 mit 75 Jahren der ehemalige Leiter des Deutschen Landwirtschaftsmuseums Dr. Klaus Herrmann.
Von 1988 bis 2012 lenkte er als akademischer Direktor die Geschicke des Hauses. Seine Verdienste für das DLM waren vielfältig. Unter anderem gelang es in seiner aktiven Zeit das Museum am Standort Filderhauptstr. 179 um drei Ausstellungshallen zu erweitern. Zudem war er Initiator des Hohenheimer Feldtages. Auch inhaltlich setzte er wesentliche Akzente und machte das DLM zur kompetenten Anlaufstelle für Fragen zur Landtechnik- und Agrargeschichte. Durch sein fundiertes Wissen in diesem Bereich war Dr. Herrmann ein gefragter Autor und Referent. Vorallem bei der Erarbeitung von Traktoren- und Firmengeschichte veröffentlichte er zahlreiche Bücher und Artikel. Aus seiner Erfahrung als Schriftleiter der Zeitschrift für  Agrargeschichte und Agrarsoziologie entwickelte er das hauseigene Magazin "Der Goldene Pflug".
Für sein Engagement wurde er mit der Max-Eyth-Gedenkmünze, der Staatsmedaille in Gold des Landes Baden-Württemberg sowie der Ehrennadel der Universität Hohenheim ausgezeichnet. Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum und sein Förderverein werden Dr. Herrmann ein ehrendes Andenken bewahren.

 

Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum und das Deutsche Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain erhalten 2021 eine Förderung vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft


Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Deutschen Landwirtschaftsmuseen in Hohenheim und im Schloss Blankenhain bei Crimmitschau in Sachsen soll ausgebaut werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stellt auch im Jahr 2021 dafür einen Zuschuss von 400.000 Euro zur Verfügung.

Künftig sollen auch gemeinsame Forschungs- und Präsentationsprojekte in Angriff genommen werden. Dazu könne möglicherweise die Konzeption einer Sonderausstellung mit landwirtschaftlichen Modellen aus beiden Häusern gehören.


DLM erhält auch 2022 die Plakette der Zeitschrift "Stuttgart für Kinder"

 
Redaktion zeichnet die besten Spezialisten für Kindeangebote in Stuttgart mit einer Plakette aus, darunter auch das DLM.

Das Stuttgartmagazin LIFT ist das große Menschen-Kino-Theater-Party-Politik-Gastro-Shopping-Konzert-Literatur-Stadt-Magazin mit Veranstaltungskalender für Stuttgart und die ganze Region!
 
Speziell für Familien gibt die Redaktion jährlich das große Kinderheft „Stuttgart für Kinder“ heraus und veröffentlicht darin ausgewählte Tipps, Highlights und Empfehlungen in Stuttgart und der Region. Wie bereits in den letzen Jahren erhält das DLM die Plaktette "Eine Empfehlung von Stuttgart für Kinder".
 
 

Prägte die Deutsche Geschichte: Der Goldene Pflug von Hohenheim


Von Römerkunst bis Merkel-Handy: Neuerscheinung des Piper-Verlages erzählt die deutsche Geschichte in 100 Objekten. Eines davon: der Goldene Pflug von Hohenheim.

Die industrielle Revolution, die Ausweitung demokratischer Rechte auf die Landbevölkerung, vielleicht sogar die Anfänge von Deutschlands internationalem Ruf als Hightech-Standort – all das ist eng verwoben und wäre teils gar nicht möglich gewesen ohne die landwirtschaftliche Revolution, die der Industrialisierung vorausging. Das soeben erschienene Buch „Deutsche Geschichte in 100 Objekten“ widmet dem Thema ein ganzes Kapitel. Als symbolträchtigstes Objekt wählte der Autor den Goldenen Pflug der Landwirtschaftlichen Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt, aus der später die Universität Hohenheim hervorging. Heute ist der Goldene Pflug "Markenzeichen" des Deutschen Landwirtschaftsmuseums.

Was für ein Unterschied zu den althergebrachten Pflügen, die bis zum 19. Jahrhundert gebräuchlich waren. Vom Griff bis zur Pflugschar war der "Hohenheimer Beetpflug" durchdacht, ein Verkaufsschlager der damaligen „Ackergeräthe-Fabrik“. Er gilt als das erste in Manufaktur produzierte landwirtschaftliche Gerät in Deutschland, wissenschaftlich erprobt, getestet, auf vielen Böden einsetzbar und äußerst effizient. Entsprechend schwärmerisch fällt das Lob von Zeitgenossen aus. Demnach zeichnet sich der Hohenheimer Pflug "durch tadellose Arbeit aus“, er „gestattet eine so tiefe Beackerung, wie wenig andere Pflüge“, habe „einen festen, steten Gang“ und „beansprucht bei all dem nur eine geringe Zugkraft“. Für Prof. Dr. Hermann Schäfer ist der Hohenheimer  Pflug ein Symbol für einen besonders wichtigen Moment der deutschen Geschichte. Ohne Innovationssprünge in der Landwirtschaft hätte es zwei große Trends nie gegeben: die Urbanisierung und die industrielle Revolution.

Nach einer schlimmen Hungersnot 1816/17 investierten das Württembergische Königspaar Wilhelm I und Katharina in Bildung, Forschung und Sozialsysteme. Dazu gehörte die Gründung von Suppenküchen, eine landesweite Sparkasse und eben die „Landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt“ samt „Ackgeräthefabrik“ in Hohenheim. Die Reformen zeigten schnell ihre Wirkung und verbesserten das Landeswohl. Die Bevölkerung dankte es in besonderer Weise. Anlässlich des 25. Thronjubiläum des Monarchen führte 1841 ein großer Festzug durch die Straßen Stuttgarts. Mit dabei: ein geschmückter Wagen, den der Goldene Pflug aus der Hohenheimer Ackergerätefabrik krönte. Am Zug selber nahmen damals 10.000 Menschen, 600 Reiter und 700 Tiere teil. Wer den originalen Goldenen Pflug bestaunen möchte, sollte das Deutsche Landwirtschaftsmuseum der Universität Hohenheim besuchen.

„Deutsche Geschichte in 100 Objekten“ heißt die Neuerscheinung von Prof. Dr. Hermann Schäfer im Piper Verlag. Das Werk umfasst 656 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-492-05702-8, Preis: 38,00 Euro
 

Die Museumszeitschrift „Der Goldene Pflug“ im neuen Design

 

Mit Erscheinen der aktuellen Ausgabe Nr. 37 präsentiert sich die Zeitschrift „Der Goldene Pflug“ des Deutschen Landwirtschaftsmuseums Hohenheim im neuen Design. Mit ansprechender Bildsprache, moderner Typographie und verbesserter Dramaturgie möchte die Museumszeitschrift mehr Lesevergnügen bieten und verstärkt jüngere, an Museumsthemen interessierte Leser ansprechen. Neben einem komplett überarbeiteten Layout sorgen auch inhaltliche Änderungen für mehr Qualität. So wurden unter anderem Rubriken eingeführt, die das Geschehen im Museum und die Aktivitäten des Fördervereins stärker in den Fokus rücken. Außerdem sollen gesonderte Artikel über besondere Exponate aus dem Deutschen Landwirtschaftsmuseum die Bedeutung seiner Sammlungen hervorherben. In gewohnter Manier sorgt eine bunte Palette an Fachbeiträgen über landtechnische und agrarhistorische Themen für Abwechslung beim Lesen. Das Layout sowie die Gestaltung des „Goldenen Pfluges“ orientieren sich an dem kürzlich neu lancierten Corporate Design des Deutschen Landwirtschaftsmuseums Hohenheim.

Der Zeitschriftentitel entstand in Anlehnung an den im DLM ausgestellten „Goldenen Pflug von Hohenheim“, der 1841 anlässlich seins 25-jährigen Regierungsjubiläums an König Wilhelm I. von Württemberg überreicht wurde. Seit 1993 erscheint der „Goldene Pflug“ in unregelmäßigen Abständen.

Der Förderverein des DLM gibt Buch heraus

 
Der Förderverein des DLM gibt das Buch „Über die Institutionen und Personen der landtechnischen Ausbildung und Forschung im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland“ (Format DIN A5 mit 274 Seiten) heraus, das Klaus Krombholz unter Mitwirkung von Wolfgang Baader geschrieben hat.
 
In dieser interessanten Dokumentation hat Krombholz die Entwicklung der universitären landtechnischen Ausbildungsstätten, die 1990 zur Bundesrepublik Deutschland gehörten, dargestellt. Von den Anfängen des Ausbildungswesens bis zu Beginn der 1990er Jahre werden die Einrichtungen mit ihren Lehr- und Forschungsgebieten und den maßgebenden Personen, die dort tätig waren, beschrieben. Gegliedert ist das Buch in Einrichtungen für die Ausbildung von Landwirten und von Ingenieuren. Dazu kommen die beiden Fachhochschulen Köln und Berlin-Wartenberg sowie die wichtigsten außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
 
Ein großer Teil dieser Publikation befasst sich mit dem beruflichen Werdegang und den beruflichen Leistungen von den Persönlichkeiten, die die landtechnische Entwicklung in Deutschland geprägt haben. Insgesamt wurden dabei 62 Personen mit der zeitlichen und fachlichen Einordnung ihrer Leistungen berücksichtigt. Die Reihe beginnt bei Albrecht Daniel Thaer und geht über Max Eyth, Emil Perels, Gustav Fischer, Willi Kloth bis zu solchen Personen, die Anfang der 1990er Jahre ihr Berufsleben beendet hatten. Das Namenregister enthält fast 250 Personen.
 
Es kann zum Preis von 20 Euro im Museumsshop im DLM Standort Garbenstraße 9A oder für 20 Euro plus 3 Euro Versand beim DLM bezogen werden.
 

DLM startete ein Onlineportal für landwirtschaftliche und agrartechnische Museen, Sammlungen und Archive

 
Für alle Museen, Sammlungen und Archive im deutschsprachigen Raum, die sich mit Landwirtschaft und Agrartechnik beschäftigen, erstellte das DLM mit Unterstützung von Mitarbeitern des Instituts für Museumsforschung in Berlin eine Online-Präsenz, sozusagen ein digitales Museum.

Ziel der google-optimierten Datenbank ist es, als kulturelle Einrichtung im Web gefunden zu werden. Und wer auf dem online-Portal gelandet ist, wird dann automatisch mit den anderen Museen und Archive vernetzt.
Ein Beispiel: Wer „Geräteträger“ sucht, sollte in Zukunft im Onlineportal www.museum-digital.de/agrargeschichte suchen: Hier findet man sofort die Museen, Sammlungen und Archive, die bisher etwas über Geräteträger gesammelt haben und ins Netz gestellt haben. Dabei lernt man Details kennenlernen, die den Rahmen einer Ausstellung sprengen. Die onlineportal-Nutzer erfahren,  was unsere Exponate ausmacht, warum wir sie aufbewahren und unseren Besuchern zeigen. Und gleichzeitig können die Nutzer entdecken, was, für den Besucher verborgen, in den Archiven und Depots sonst noch lagert.
 
Die Teilnahme an museum-digital.de/agrargeschichte ist für die Museen kostenlos.
 

Das DLM stellt alle Prüfberichte de „Zentralen Prüfstelle für Landtechnik Potsdam-Bornim (DDR)" online

 
Für die Einführung neuer landwirtschaftlicher Arbeitsmittel in die Landwirtschaft der DDR war ein positiver Prüfungsabschluss eine wichtige Voraussetzung. Die Landmaschinenprüfung wurde zunächst von dem 1951 gegründeten "Institut für Landtechnik Potsdam-Bornim" der "Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin" und später von der aus der "Abteilung Landmaschinenprüfwesen" dieses Instituts am 1. Januar 1965 als selbständige Einrichtung gebildeten "Zentralen Prüfstelle für Landtechnik Potsdam-Bornim" durchgeführt.
Die über die Prüfung angefertigten Berichte wurden anfangs in einer Auflage von 8.000 Stück gedruckt und an die Landwirtschaftsbetriebe und landwirtschaftliche Einrichtungen verteilt. Später wurde diese Auflagenhöhe in Übereinstimmung mit dem Konzentrationsprozess in der Landwirtschaft der DDR stufenweise auf 2.500 Stück reduziert.
Die Zentrale Prüfstelle für Landtechnik der DDR in Potsdam-Bornim (ZPL) ging entsprechend des Einigungsvertrages am 3. Oktober 1990 in die Trägerschaft des Landes Brandenburg über. Von der Regierung des Landes Brandenburg wurde entschieden, die Zentrale Prüfstelle für Landtechnik mit Wirkung vom 30 .9. 1991 abzuwickeln und ersatzlos aufzulösen.
Die Deckblätter der 930 Prüfberichte finden Sie unter unserem Agrartechnikportal www.museum-digital.de/agrargeschichte. Weitere Informationen erhalten Sie im DLM.
 

DLM stellt Landmaschinenkataloge, -broschüren und -prospekte sowie Betriebsanleitungen und Ersatzteilkataloge des „Kombinat Fortschritt Landmaschinen (DDR)“ online

 
Die Geschichte des »Kombinates Fortschritt Landmaschinen« begann 1951 durch den Zusammenschluss von fünf ostsächsischen Landmaschinenbetrieben der Vereinigung Volkseigener Betriebe Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen (VVB LBH).
1953 erfolgte die Umbenennung in VEB Fortschritt Erntebergungsmaschinen und 1964 in VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen. 1955 wurde das bis 1990 verwendete Fortschritt-Warenzeichen beim Amt für Erfindungs- und Patentwesen der DDR eingetragen.
In den 1970er Jahren wurden kleinere und mittlere Betriebe, darunter ehemalige private bzw. halbstaatliche Unternehmen des Landmaschinen- und Zulieferbereiches, übernommen und als Betriebsteile bzw. Betriebsstätten in die entsprechenden Kombinatsbetriebe eingeordnet.
Ab 1978 wurden im »Kombinat Fortschritt Landmaschinen« der gesamte Landmaschinenbau der DDR und Teile des Nahrungsgütermaschinenbaus zusammengefasst.
Nach Auflösung des Kombinates im Frühsommer 1990 entstanden unter Treuhandverwaltung zunächst 53 GmbHs. Nur wenige Betriebe haben die Nachwendezeit überlebt.
 
Das DLM stellt 53 „Erzeugniskataloge“ und sonstige Druckschriften, 347 „Erzeugnisprospekte“, 125 Betriebsanleitungen und Ersatzteilkataloge des Landmaschinenbaus der DDR aus der Zeit von 1950 bis 1990 online. Die Unterlagen für die Digitalisierung wurden aus verschiedenen Archiven und Sammlungen zur Verfügung gestellt. Ergänzungen dieser Sammlung sind jederzeit willkommen.
 
 

Hohenheimer Studenten drehen 2014 Imagefilme über das Deutsche Landwirtschaftsmuseum

 
Bachelor-Studierende der Kommunikationswissenschaft waren im Mai 2014 einen Tag als Filmemacher im Deutschen Landwirtschaftsmuseum in Hohenheim unterwegs. Der Auftrag: ein Imagefilm an einem Tag.

In zwei Gruppen erkundeten die Studierenden das Deutsche Landwirtschaftsmuseum in Hohenheim und entdeckten große und kleine Gerätschaften für Laien und Experten der Agrartechnik. Von seltenen Oldtimern und antiken Utensilien bis zu modernsten Traktoren gab es viel zu bestaunen. Nach einer zweitägigen Einführung, die mit Theorie und Übungen zum Umgang mit der Kamera, Interviewpartnern und dem Medium Film prall gefüllt waren, setzten die Studierenden dazu einen Imagefilm an einem Tag um. Von der Idee über Dreh und Schnitt bis hin zum Vertonen des fertigen Beitrages konnten sie sich dabei in Einstellungsgrößen, Sequenzen und Formaten ausprobieren. Entstanden sind zwei Filme, die das Deutsche Landwirtschaftsmuseum in Hohenheim und seine umfangreiche Sammlung zur Agrargeschichte vorstellen:


Imagefilm Deutsches Landwirtschaftsmuseum 1

Imagefilm Deutsches Landwirtschaftsmuseum 2

Die Filme entstanden in einem Lehrprojekt zu zielgruppengerechtem Visualisieren, das vom Fachgebiet für Kommunikationswissenschaft und Journalistik (Prof. Dr. Claudia Mast) der Universität Hohenheim angeboten wurde.